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Prome nach Mandalay.PROME. 35. Route. 265 jetzt eines Distrikts, nach der Zerstörung von 1862 neu erbaut,
mit 27400 Einw., breiten Straßen, stattlichen z. T. zweistöckigen
Häusern und regem Volksleben. Der Handel ist wenig bedeutend
(Ngapi, eine Fischpaste, s. S. 264). Ansehnlicher ist die Fabrikation
von Seidenkleidern und Goldlackwaren. Auf 42m hohem, dicht-
bewachsenem
Hügel steigt, Stadt und Fluß beherrschend, die
Shwe Tsandaw-Pagode auf, eine der größten Unterbirmas. Vier
Ziegelsteintreppen, zwischen geflügelten Löwen, führen zu der
quadratischen Plattform, deren Rand zahlreiche Heiligtümer und
Unterkunftshallen (zeyat), Glocken- und Fahnenmasten umziehen.
Inmitten eines Kranzes von Buddhakapellen erhebt sich die gra-
ziöse
Pagode, 50m hoch, 1858 aus freiwilligen Beiträgen zuletzt
wiederhergestellt und vergoldet. Auf den Ecken des quadratischen
Sockels vier kleinere Pagoden. Das Ganze, mit seinem Reichtum
an kunstvollen Holzschnitzereien, seinem buntfarbigen Schmuck
von Glas und Fayencen, Malerei und Vergoldung, umrahmt vom
Grün der Bäume und Büsche, belebt von Betern und Opfernden,
wiederholt in kleinerem Maßstabe den Eindruck der großen Pa-
gode
in Rangoon.

Von Prome aufwärts bietet die Fahrt eine fast ununter-
brochene
Folge lieblicher Landschaftsbilder. Majestätisch ruhig
zieht der breite Irrawaddy im Sonnenglauz[Sonnenglanz] dahin. Auf ihm Ruder-
und Segelboote von schön geschwungenen Formen, Fischer ihre
Netze auswerfend, ungeheure Flöße von Tiekholzstämmen, mit
sauberen Hütten darauf, auch von anderm Holz, z. B. dem aus den
Wäldern der Shanstaaten stammenden Eisen- oder Pyiakado-Holz
(Xylia dolabriformis), das durch Bambusunterlagen schwimmend
erhalten wird. Die vorderen Hügelreihen sind mit immergrünem
Buschwerk bedeckt, aus dessen zarten Farbentönen die roten Blüten
des Wollbaums Bombax malabaricum prachtvoll hervorleuchten,
die die Engländer als Flames of the Forest zu bezeichnen pflegen.
Dazwischen reizvoll verteilt verschiedene Palmen, namentlich Pal-
myrapalmen
(S. 18). Auf den ferneren Höhen herrschen laub-
wechselnde
Bäume vor, die in der trockenen Reisezeit z. T. ent-
blättert
sind. Zur Beseitigung des dürren Unterholzes und Düngung
des Bodens legen die Eingeborenen Brände an, die den hohen
Bäumen nicht schaden: nachts ein phantastisches Schauspiel, aber
gegen April, wo sie sich mehren und die ganze Atmosphäre mit
Rauch erfüllen, eine Plage für den Reisenden. An den Ufern, deren
Steilwand oft den Wasserstand zur Flutzeit erkennen läßt, zahlreiche
Dörfer mit Pfahlhäusern, badende oder ihr Vieh waschende Ein-
geborene
. Erstaunlich ist die Masse der Pagoden in allen Größen,
einzeln und in Gruppen, neu und in Verfall, da religiös nur die Er-
richtung
verdienstlich, die Ausbesserung ohne Wert ist. Erster
Halt des Dampfers, St. nach der Abfahrt von Prome, ist